Die Vorteile des warmen Frühstücks

Eine der wichtigsten Ernährungsempfehlungen der TCM ist das warme, gekochte Frühstück zum Beispiel in Form eines Breis. Für mich war das anfangs wirklich sehr merkwürdig, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, morgens einen Brei zu frühstücken. Erstens klingt es wirklich sehr langweilig und zweitens mochte ich Breie noch nie, auch als Kind konnte man mich mit einem Grießbrei nicht glücklich machen. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, auf mein Honigbrot oder Marmeladenbrot mit Kaffee zu verzichten und stattdessen so einen matschigen Brei zu essen. Als ich dann das Buch von Dr. Georg Weidinger Die Heilung der Mitte gelesen habe, fing ich an zu verstehen, wieso man morgens warm frühstücken soll.

Ein gekochter Getreidebrei ist leicht verdaulich, da das Getreide eben schon vorgekocht ist, und liefert somit schnell Energie, die der Körper für den Tag braucht, um richtig funktionieren zu können. Der Vorteil ist also, dass durch das Kochen der Flocken unsere Verdauung nicht so sehr belastet wird wie zum Beispiel bei einem Frischkornmüsli mit Joghurt oder Milch. Rohes Müsli liegt sehr lange im Magen und braucht, v.a. wenn es mit Milchprodukten und frischem Obst verzehrt wird, sehr lange, bis es vollständig verdaut wird. Das kostet unserem Körper sehr viel Energie und macht uns müde. Der Körper braucht in der Früh Nahrung, die er schnell in Energie umwandeln kann und nicht erst lange verdauen muss. Ich kenne das warme, gekochte Frühstück noch von meiner Oma – da gab es öfters Polenta oder eine Art Auflauf.

Früher, als ich immer mein Honigbrot gefrühstückt habe, bin ich nach 2 Stunden schon wieder hungrig gewesen und ich brauchte immer einen kleinen Snack am Vormittag. Seit ich mein Porridge in der Früh esse, merke ich, dass ich bis zu Mittag satt bin und am Vormittag genug Energie für andere Tätigkeiten habe. Haferflocken gelten als sehr gesund, da sie unserem Körper viele Nährstoffe und Ballaststoffe liefern. Somit kann man seinem Körper bereits in der Früh schon etwas Gutes tun. Wenn man den Brei dann noch mit Nüssen und Samen verfeinert, ist der Körper schon mal gut versorgt.

Nicht nur das längere Sättigungsgefühl ist ein großer Pluspunkt des warmen Frühstücks. Ich habe auch gemerkt, dass mir nicht mehr so schnell kalt ist wie früher seit ich regelmäßig warm frühstücke. Außerdem ist mein Süßhunger, v.a. nachmittags, komplett weg. Ich musste mich natürlich auch erstmal eine Zeit lang an das warme Frühstück gewöhnen und rantasten, aber wenn man dann etwas gefunden hat, das einem schmeckt, zahlt es sich wirklich aus es in seinen täglichen Ablauf zu integrieren.

Das warme, gekochte Frühstück muss nicht immer nur ein Getreidebrei sein. Eigentlich kann man alles essen, was man auch zu Mittag oder abends essen würde. Wichtig ist nur, dass es eben gekocht ist und einigermaßen leicht verdaulich, also kein Schnitzel oder so 🙂 Wer gerne pikant frühstückt, kann sich einen salzigen Getreidebrei mit Ei und Gemüse machen, zB mit Hirse oder Couscous. Eine Suppe wäre auch ideal. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Ich bevorzuge allerdings ein süßes Frühstück mit saisonalem Obst. Mmmmh!

Hier ist nun mein Grundrezept für einen Haferflockenbrei.

Haferflocken-Porridge

Ich verwende zum Messen einen kleinen Espressobecher. Ich benötige für eine Portion genau 1 Becher voll Haferflocken und die doppelte Menge Wasser. Für das Rezept habe ich die Zutaten mit einem Esslöffel gemessen. Am besten selbst probieren welche Menge man braucht, um satt zu werden.

3-4 EL (glutenfreie) Haferflocken, Kleinblatt
6-8 EL Wasser
etwas Nuss- oder Getreidemilch (ich nehme gerne Reis-Mandel-Milch)
1 EL Kokosraspel
1 getrocknete Dattel

1 Prise Kardamom
1 große Prise Salz
1 Prise Vanillepulver (gemahlene Vanilleschote)
ev. 1 TL Chiasamen oder Flohsamenschalen
1 Prise Zimt
1 TL Kokosöl

Am Abend die Haferflocken mit der doppelten Menge Wasser in einen Topf geben und zudecken. In der Früh einen guten Schuss Wasser sowie Reis-Mandel-Milch und die restlichen Zutaten (bis auf den Zimt) hinzufügen, aufkochen und bei niedriger Hitze für ein paar Minuten leicht köcheln lassen. Währenddessen hin und wieder umrühren damit nichts am Boden kleben bleibt. Je nachdem wie flüssig man den Brei haben möchte, kann man noch etwas Wasser oder Reis-Mandel-Milch hinzufügen.

Wer möchte kann den Brei natürlich auch nur mit Wasser kochen. Die Reis-Mandel-Milch verleiht dem Brei jedoch eine leichte Süße und macht ihn etwas cremiger.

Den fertigen Brei in eine Schüssel füllen. Kokosöl unterrühren und dann mit etwas Zimt bestreuen. Obstmus oder kurz gedünstetes Obst dazugeben sowie 1 Löffel Nussmus. Glaubt mir, das Nussmus macht einen Riesenunterschied! Ohne Nussmus schmeckt es nur halb so gut. Zumindest für mich. Manchmal gebe ich auch selbstgemachtes Granola darüber für den Crunch.

So mache ich also meistens meinen morgendlichen Brei. Man kann die Haferflocken jedoch auch durch andere Getreideflocken austauschen und statt den Kokosraspeln geriebene Nüsse verwenden.

Natürlich ist es für viele etwas ungewöhnlich bei diesen Temperaturen an ein warmes, gekochtes Frühstück zu denken. Es macht jedoch wirklich einen Riesenunterschied für die Verdauung, ob man jeden Tag ein kühles Joghurt, eine Smoothiebowl (die meist mit gefrorenen Früchten gemacht wird) als Frühstück zu sich nimmt oder einen gekochten Getreidebrei. Man kann im Sommer ja die wärmenden Gewürze wie Zimt weglassen und anstelle von Haferflocken Reisflocken, Buchweizenflocken, Hirse, Quinoa oder ähnliches verwenden, denn diese Getreidesorten wirken nicht so wärmend wie Hafer.

Wer von euch frühstückt auch schon warm oder würde es gerne mal probieren?
Wenn ihr Fragen habt, schreibt mir gerne.

 

2 Kommentare bei „Die Vorteile des warmen Frühstücks“

  1. Liebe Judith,
    dein Rezept finde ich sehr spannend – danke dafür!
    Was mich irritiert ist das Kokosöl. Machst du das wegen dem Geschmack oder wegen der Fette für den Körper?
    Der Tipp mit dem Nussmus ist sehr gut. 🙂 Habe eine Zeit lang Hanfmus dazugegeben, das schmeckt auch super nussig und ist so gesund!
    Freue mich immer sehr auf deine Einträge.
    Liebe Grüße,
    Julia

    1. Liebe Julia,
      danke für deinen Kommentar!
      Hanfmus klingt auch sehr gut! Kann ich mir gut dazu vorstellen.
      Ich habe mal gelesen, dass das Getreide leichter verdaulich ist, wenn man ein wenig Fett dazugibt. Man kann aber auch zB Leinöl anstelle von Kokosöl verwenden oder es komplett weglassen.
      Alles Liebe!

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