Schon länger beschäftigt mich die Frage, was mir und meinem Körper eigentlich guttut und vor allem, in Bezug auf Ernährung, welche Nahrungsmittel für mich geeignet sind und welche meinem Körper eher schaden. Ich war zwar immer schon an Gesundheit und Ernährung interessiert, aber nachdem bei meiner Mama Krebs diagnostiziert wurde, habe ich mich noch intensiver mit diesen Themen auseinandergesetzt.
Wir essen im Durchschnitt 3 bis 5 Mal am Tag, somit haben wir mehrmals am Tag die Chance unserem Körper etwas Gutes zu tun. Doch zunächst gilt es mal zu klären, wie man sich eigentlich gesund ernähren kann. Heutzutage ist es gar nicht so leicht auf diese Frage die richtige Antwort zu finden. Wir befinden uns regelrecht in einem Ernährungsdschungel, wo der eine Trend dem anderen hinterherjagt: Paleo, Low Carb, Clean Eating, Raw Food, verschiedenste Abnehmdiäten… Ich bin mir sicher die Liste könnte noch weiter fortgesetzt werden. Ich habe irgendwann aufgehört mich näher mit diesen Trends zu beschäftigen, da es mich nur noch mehr verwirrt. Die einen sagen, wir sollen möglichst viel Eiweiß essen, Fleisch und Eier mehrmals die Woche, die anderen sagen, alles muss roh gegessen werden und wieder andere vermeiden jegliche Kohlenhydrate. Superfoods sind momentan in aller Munde, sodass man Chiasamen und Gojibeeren bereits in fast jedem Lebensmittelgeschäft, und sogar beim Discounter, findet. Ständig tauchen neue Erkenntnisse und Studien auf, die beweisen möchten, warum gerade die eine Ernährungsform die richtige sein soll. Das klingt jetzt so negativ. Ich möchte mich auch gar nicht wirklich darüber beschweren, denn es ist wirklich ein wahrer Luxus, überhaupt die Möglichkeit zu haben, sich für eine Schiene entscheiden zu können. Unsere Großeltern und Urgroßeltern waren froh überhaupt etwas auf ihrem Teller zu haben. Ich glaube, ihr versteht, was ich meine… Dennoch beschäftigt mich die Frage, welchen Studien, welcher Ernährungsform, ich nun mein Vertrauen schenken soll. Immerhin sind sich selbst Ärzte und Wissenschaftler oft uneinig, was nun wirklich gesund für den Körper ist. Und damit kommen wir schon zur nächsten wichtigen Frage: Kann jemand anderes überhaupt besser über meinen Körper Bescheid wissen als ich selbst?
Ich habe lange im Außen gesucht, den einen und anderen Ernährungstrend in Erwägung gezogen, um die optimale Ernährungsweise für mich zu finden. Durch die psychische Belastung in den letzten 1,5 Jahren kam natürlich auch mein Körper ins Ungleichgewicht, was sich in Form von mehreren körperlichen Symptomen äußerte, u.a. hatte ich Verdauungsbeschwerden und litt unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Doch keiner dieser Ernährungstrends überzeugte mich zu 100 Prozent, denn letztendlich ist es immer ein wenig mit Verzicht und Einschränkung verbunden, wenn man sich nach einer bestimmten Form ernährt. Außerdem kann es nicht eine Ernährungsform geben, die für jeden die richtige ist. Wir sind einfach zu verschieden. Ich glaube, wir müssen wieder lernen auf unsere eigenen Körpersignale zu hören und zu spüren, was uns wirklich guttut. Der Körper weiß eigentlich ganz genau, was gut für ihn ist und was er gerade braucht. Wenn wir zum Beispiel richtig krank sind und starkes Fieber haben, haben wir oft keinen Appetit und keinen Hunger. Also essen wir nichts. Leider gelingt uns das im Alltag nicht immer so gut. Wir essen oft, obwohl wir keinen Hunger haben. Wir greifen zu Schokolade, Chips und Co. – aus Gewohnheit – und obwohl wir wissen, dass es uns nur kurz zufrieden stellt.
Ich habe also gemerkt, dass ich die Antworten auf meine Fragen nicht im Außen finden kann. Ich kann mich informieren und mich inspirieren lassen, doch letztendlich kann nur ich selbst spüren, was mein Körper jetzt braucht. Ich möchte versuchen, wieder mehr auf die Weisheit meines Körpers zu hören. Den die ist wirklich grandios. Wenn man sich mal näher damit beschäftigt, wird einem erst bewusst, was unser Körper jeden Tag für uns leistet. Vor kurzem durfte ich ein Anatomie Seminarwochenende besuchen, was natürlich viel zu kurz war, um den Körper im Detail zu verstehen, aber ich konnte mir dadurch wieder in Erinnerung rufen, wie perfekt alle Vorgänge im Körper geregelt und aufeinander abgestimmt sind. Ich glaube, wenn wir unserem Körper wieder mehr Achtung und Wertschätzung gegenüber bringen, fällt es leichter rauszufinden, was ihm guttut, was er braucht und vor allem, wie wir ihn richtig nähren können.
Wir haben das Glück, dass es uns so gut geht, dass wir entscheiden können, was bei uns auf dem Teller landet und was wir tagtäglich zu uns nehmen. Vielleicht magst du ja auch, so wie ich, in nächster Zeit mal versuchen noch bewusster zu wählen, was du isst und dir mal überlegen, warum du das isst, was du isst. Schmeckt es dir wirklich oder isst du es nur, weil es gesund sein soll? Tut es deinem Körper wirklich gut? Fühlst du dich danach besser? Braucht dein Körper das jetzt wirklich oder isst du das jetzt nur aus Gewohnheit?
Durch die Ausbildung zur TCM Ernährungsberaterin habe ich das Glück mich noch besser kennenzulernen und dadurch zu verstehen, was mir wirklich guttut. Im nächsten Beitrag möchte ich gerne noch etwas genauer auf die Traditionelle Chinesische Medizin eingehen.
Was sind deine Gedanken zu diesem Thema? Schreibe mir gerne in den Kommentaren – ich freue mich auf einen netten Austausch!
Alles Liebe,
Judith
Liebe Judith!
Ein ganz spannender Buchtipp ist „Der Ernährungskompass“ von Bas Kast. Der Autor hat sich durch alle Studien zu Ernährung durchgerackert und gibt einen Überblick und ein Fazit. Kleiner Spoiler: Natürlich ist die Ernährung für jede Person individuell anders – wie du auch in deinem Eintrag schreibst. Ich finde einfach die wissenschaftlichen Erklärungen gut warum es für den Körper einen großen Unterschied macht wann wir essen usw.
Ich bin schon sehr gespannt auf deinen nächsten Eintrag über TCM Ernährung. 🙂
Liebe Grüße
Julia
Liebe Julia,
vielen Dank für deinen Kommentar und die Buchempfehlung. Das Buch klingt wirklich sehr interessant! Werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Kennst du dich schon ein bisschen mit TCM Ernährung aus bzw. hast du eine konkrete Frage dazu?
Alles Liebe und einen schönen Tag!
Judith
Oh. Jetzt habe ich deine Antwort ganz übersehen (dachte man bekommt vlt ein E-Mail wenn es so weit ist). Ich habe einige Fragen, die man aber nicht in einem Blog beantworten könnte. 🙂 Vielleicht brauchst du ja mal Personen, um deine TCM-Beratung zu üben, dann bin ich gerne ein Versuchskaninchen. 😉
Liebe Grüße,
Julia
Liebe Julia,
nein leider – man bekommt keine Mail. Das ist auch mit den neuen Datenschutzrichtlinien nicht so einfach..
Vielleicht kann ich ja die eine oder andere Frage ja mal in einem Beitrag beantworten. Also wenn du magst, schreib mir gerne. Und ja, Versuchskaninchen brauche ich dann bestimmt!! 🙂